Du interessierst Dich für eine unkomplizierte, nachhaltige WC-Lösung? Auf Chemie, Entsorgungsprobleme und Wasserverschmutzung magst Du verzichten? Dann bist du hier genau richtig. Hier erfährst du, anhand eines konkreten Beispiels, wie eine kompostierende Komposttoilette funktioniert.
Sei vollständig unabhängig, schütze zugleich die Umwelt und gewinne dabei noch Humus. Kompostierende Komposttoiletten machen es möglich!

Funktionsprinzip der Komposttoiletten.
Doch wie genau funktioniert eine kompostierende Komposttoilette überhaupt? Komposttoiletten gehören zu den Trockentoiletten, sie benötigen also keine Spülung und keinen Anschluss an die Kanalisation. Prinzipiell benötigen Komposttoiletten auch keinen elektrischen Strom um zu funktionieren.
Anhand einer Clivus Multrum erklären wir hier die Funktionalität.
Clivus Multrum nutzt den Prozess, mit dem die Natur selbst Fäkalien und Urin in ein festes und geruchloses Endprodukt umsetzt. Die Kompostierung folgt einem natürlichen biologischen Prozess. Sie erfordert gute Belüftung und etwas Feuchtigkeit, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit tun können.

kompostierende Komposttoiletten
Torf, Holz, Erde, Auscheidungen, Luft und Mikroorganismen
Der aerobische Prozess läuft in einem breiten Spektrum von Umgebungstemperaturen ab (selbst bei Außentemperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt) und unterscheidet sich darin von anaerobischen Prozessen, die Methan (Faulgas) freisetzen und bei höheren Temperaturen ablaufen. Bei Clivus Multrum schließt die Konstruktion anaerobische Prozesse aus.
Um die Kompostierung in Gang zu setzen, wird eine Grundlage aus Torf, Holzspänen und Erde gelegt. So kommen die für den Prozess wichtigen Mikroorganismen in die Anlage. Hin und wieder gibt man im Zuge der Benutzung der Anlage neuerlich Holzspäne oder anderes Material mit hohem Kohlenstoffanteil zu, damit der Kompost luftig bleibt. Das ist wichtig, damit die Flüssigkeit durchsickert und Luft an die Feststoffe kommt.
Hinweis! Keine Späne von Pressspanplatten, Hartholz wie Eiche oder harzigem Holz wie Tanne verwenden. Auch Materialien wie Zeitungspapier, Blätter oder langer Grasschnitt sind zu vermeiden, da diese eine klebrige Masse bilden. Normales Toilettenpapier hingegen ist geeignet.
Schritt für Schritt zum Kompost
Der überwiegende Teil der festen organischen Stoffe wird auf natürliche Weise in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt- er verdunstet. Nach 5-10 Jahren bleibt nur ein geringer Anteil als Endprodukt übrig. Dieses enthält die in normaler Erde üblichen Mineralien.
Stehen Tankgröße und Nutzung in einem geeigneten Verhältnis, kann der Kompost mehrere Jahrzehnte lang in dem Behälter verbleiben.
Der fertige Kompost kann dem Behälter entnommen und als Gartenerde verwendet werden.

Das Sickerwasser
Die Flüssigkeit (überwiegend aus der Umsetzung des Urins stammend) macht eine bedeutende biochemische Umwandlung durch. Sie durchläuft zunächst die Kompostmasse und die anfangs im Behälter ausgebreitete Grundlage bis zum Boden des Tanks. Das Sammelbecken erreicht am Ende eine bereits stabile, geruchlose, salzige Lösung. Diese eignet sich durch ihren hohen Stickstoffgehalt als Dünger für Rasen, Bäume und Blumen. Die Flüssigkeit sollte vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Das Sickerwasser ist biologisch stabil und kann bei Bedarf gelagert werden.
Die Ventilation
Durch die Sitztoilette wird ein stetiger Luftstrom durch die Kompostkammer gesaugt. Dieser Luftstrom verhindert schlechten Geruch im Innenraum und versorgt den Prozess der Kompostierung mit Sauerstoff.

Krankheitserreger
Potentiell ansteckende und krankheitserregende Organismen in Fäkalien und Urin werden im Zuge der Kompostierung von den Bodenbakterien und anderen Organismen vernichtet.
Die Flüssigkeiten werden bei dem Prozess mit Stickstoff angereichert. Das Endprodukt ist eine bräunliche Flüssigkeit, die frei von Krankheitserregern ist. Sie ist reich an Ammoniumnitrit und Ammoniumnitrat, und sie riecht leicht erdig.
Clivus Multrum hat im Laufe der Jahre Proben aus verschiedenen Installationen untersucht (siehe Testergebnisse auf clivusmultrum.de).
So einfach ist das Funktionsprinzip von Komposttoiletten!
Du siehst, eine kompostierende Komposttoilette ist sehr einfach im Handling.
Du benötigst weder Wasser (Anschlüße) noch Strom. Die Fäzes verbleiben im Kompostierbehälter. Lässt man diesem ausreichend Zeit, kann man ohne weiteres Zutun am Ende einfach den Humus (bzw. Kompost) entnehmen!